19. Juni 2024 / Lokalnachrichten

Außen hui, innen hui

Die Luitpoldschule

So sieht ein Klassenzimmer während der laufenden Renovierung aus. 

Nach der Maßnahme gehen historisches und neues Parkett ineinander über. 

An den Decken wird mit schallschluckenden Abhängungen gearbeitet, um die Akustik zu verbessern. 

Von außen glänzt das Schulgebäude. Im Innenhof sind die Märchenbilder angebracht. Oben ist der erneuerte Glockenturm zu sehen.

Wer glaubt, die Schönheit des Gebäudes ist nur Fassade, irrt: Auch im Inneren hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. 

Es ist ein Festschmaus für die Augen, vor der sanierten Fassade der Luitpoldschule zu stehen und sich an den vielen kleinen Details zu erfreuen: Hier ein Ornament, dort eine Verzierung und dazwischen immer mal wieder vergoldete Elemente, welche das Schulgebäude an der Memmelsdorfer Straße strahlen lassen. Besonderen Charme versprühen verschiedene Szenen aus Märchen der Gebrüder Grimm, die am Gebäude an der Seite zum Pausenhof angebracht sind. Am ganzen Gebäude ist deutlich die Handschrift des begnadeten Stadtbaumeisters Hans Erlwein zu erkennen, der das Schulhaus im Jahr 1901 im Jugendstil errichtet hat. 

Allein in die Erneuerung und energetische Sanierung der Fassade sind rund 2,7 Millionen Euro in den vergangenen Jahren geflossen. Bereits im Jahr 2013 war mit der Ertüchtigung des Brandschutzes begonnen worden. Danach folgten die Installation neuer Toiletten, der Austausch der Fenster und ein denkmalgerechter Sonnenschutz. Die Arbeiten fanden wortwörtlich ihre Krönung im vergangenen Jahr, als der aufwendig wieder hergestellte Glockenturm zurückkehrte und montiert wurde. 

Doch nicht nur der äußerliche Glanz wurde sichtbar aufpoliert: Das Gebäude kann sich auch von innen sehen lassen. Das findet auch die Schulleiterin Monika Mühlhölzl und spricht von einem „absoluten Schmuckstück, das unseren 124 Schülerinnen und Schülern als täglicher Lernort dient“. Dafür sorgen auch die Mitarbeiter aus dem Sachgebiet „Bauunterhalt und Technik“ im Immobilienmanagement der Stadt Bamberg. Sie versuchen pro Schuljahr, zwei direkt übereinanderliegende Unterrichtsräume zu sanieren. Aktuell ist Halbzeit: Von zehn Klassenzimmern sind bereits vier fertiggestellt, zwei sind in Arbeit und vier Stück stehen noch aus. Zu erneuern ist jeweils einiges: die Zuleitungen, die Deckenbeleuchtung, die Heizung und die Medienanschlussboxen. 

„Die Raumschale wird von uns also komplett erneuert“, fasst Finanzreferent Bertram Felix zusammen, der auch für das Immobilienmanagement zuständig ist. Ein zentrales Anliegen ist es auch, in diesem Zuge die Akustik in den alten Räumlichkeiten zu verbessern. Die Lehrerinnen und Lehrer sind sehr dankbar, wenn es in den Zimmern nach der Fertigstellung deutlich weniger hallt als zuvor. Auch das erleichtert das Unterrichten und das Lernen. Was ebenso für eine gute Verschattung gilt, die schon im Rahmen der Fassadensanierung eingebaut wurde und nun dafür sorgt, dass die Schülerinnen und Schüler auch im Hochsommer nur dann einen Schweißausbruch bekommen, wenn eine Stegreifaufgabe angesetzt wird. Und natürlich ist auch die Beleuchtung extrem wichtig: Es werden jetzt LED-Strahler verbaut, die für eine genaue Ausleuchtung des ganzen Raums sorgen und keinen im Dunkeln sitzen lassen. 

Schulbetrieb läuft weiter

Der Umbau von zwei Klassenzimmern kostet rund 120.000 Euro und dauert inklusive Planung rund drei, vier Monate, wobei die reine Bauzeit acht bis zehn Wochen einnimmt. „Die Arbeiten werden von uns so gestaltet, dass der Schulbetrieb möglichst wenig beeinträchtigt wird“, erklärt Felix. Dabei gilt es in jedem Raum zunächst die Schäden zu beurteilen und dann ganz individuell zu bestimmen, was erneuert werden muss und wie das im Einklang mit den schulischen Anforderungen und den Möglichkeiten in einem Baudenkmal passieren kann. Da überall in den Unterrichtsräumen historischer Parkettboden liegt, versucht das Immobilienmanagement, möglichst viel von dem verbauten Holz zu erhalten. Erst wenn die Substanz extrem stark angegriffen ist, werden Teile des Parketts entfernt und erneuert. 

Für Felix ist klar: Wenn ein Raum in Angriff genommen wird, dann aber richtig: „Es genügt nicht, ein bisschen herumzudoktern, sondern man muss schon in die Tiefe gehen und schauen, was hier wartet.“ Deshalb werden nicht einfach nur Beamer und andere moderne Geräte installiert, sondern auch die Elektroverteilung komplett erneuert und damit auch auf sichere Füße gestellt. „Es freut mich, dass es uns in dieser, wie auch in vielen anderen Schulen in Bamberg gelingt, die Bautradition der Häuser lebendig zu halten und gleichzeitig ein zeitgemäßes Lehr- und Lernumfeld zu schaffen, das allen Beteiligten Freude bereitet“, betont Finanzreferent Felix, der selbst große Freude daran hat, wenn er vor Ort die Veränderungen begutachtet. „Wir werden mit unseren Bemühungen bei der Schulhaussanierung nicht nachlassen.“ 

Fotonachweis: Stadt Bamberg, Sonja Seufferth
Quelle: Stadt Bamberg

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