26. Juli 2023 / Lokalnachrichten

Tauchen für den Naturschutz

Unterwasserwelt des Breitengüßbacher Sees soll erkundet werden

Bild: Bestimmung einer am Ufer des Großen Sees entdeckten Pflanze mit Hilfe des von Silke Oldorff geschriebenen Bestimmungsbuches: ein Durchwachsendes Laichkraut. (Quelle: Planungsbüro Obrusnik / Haas)

Für Anne Schmitt vom Flussparadies Franken ist es ein echter Glücksfall, dass die Begründerin des Naturschutztauchens in Deutschland, Silke Oldorff, Mitte Juli auf dem Weg zu einer Fachtagung nach Österreich war. Denn so ergab sich die Gelegenheit, dass sie mit ihrem Kollegen Bjarne Rießbeck in Breitengüßbach einen Stopp einlegte. Die Idee des Flussparadieses Franken ist es, den Breitengüßbacher See und vielleicht auch noch weitere Kiesbaggerseen in der Region in das Naturschutztauchen-Netzwerk des Naturschutzbunds Deutschland aufzunehmen (NABU). Das Prinzip dahinter: Taucherinnen und Taucher mit einer intensiven Schulung dazu befähigen, die Pflanzenwelt und ihre Beeinträchtigungen unter Wasser zu kartieren. Diese Erkenntnisse würden helfen, Seen besser zu verstehen und ein besseres Management der Seen ermöglichen. 

Nixkraut und Tausendblatt

Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder war bei dem Vor-Ort-Termin am Großen See Breitengüßbach selbstverständlich mit dabei und war beeindruckt, wie viele verschiedene Wasserpflanzen Silke Oldorff bei dem kurzen Gang entlang des Ufers schon entdecken konnte. Durchwachsenes Laichkraut, Großes Nixkraut, Ähriges Tausendblatt – schon die Namen klingen ungewöhnlich. Tatsächlich gibt es bei der Betrachtung von Seen einen blinden Fleck, was die Wasserpflanzen betrifft. Einfach weil sie nur „unter Wasser“ erforscht werden können. Dabei ist eine intakte Unterwasservegetation eine entscheidende Voraussetzung für eine dauerhaft gute Wasserqualität.

Silke Oldorff erklärt es so: Im Frühling startet der Wettlauf zwischen den frei schwimmenden Algen und den Unterwasserpflanzen. Wenn die Algen und Cyanobakterien gewinnen, ist die Gefahr groß, dass der See an heißen Tagen Probleme bekommt. Können aber die Unterwasserpflanzen und Armleuchteralgen ungestört wachsen, gewinnen sie das Rennen um die Nährstoffe und der See bleibt klar.

Bevor es hoffentlich bald mit dem Naturschutztauchen auch am Obermain los geht, ist noch einiges zu leisten. Rechtlich baucht es die entsprechenden Genehmigungen für das Tauchen. Denn das fällt in Bayern nur dann unter den Gemeingebrauch, wenn es ohne Geräte gemacht wird. Ist es dann so weit, sind Kommunen, Naturschutz, Angelfischerei, Wasserwirtschaft und Kiesabbauunternehmen wichtige Partner, denn gesunde Seen sind für alle Beteiligen ein Gewinn.

Weitere Informationen zum Naturschutztauchen www.nabu-naturschutztauchen.de

Seit 2016 ist Naturschutztauchen als Spezialkurs ein offizieller Bestandteil der Tauchausbildung in Zusammenarbeit zwischen dem Verband Deutscher Sporttaucher und dem NABU. Der NABU-Bundesfachausschuss „Lebendige Seen“ hat sich gegründet, weil es den Seen in Deutschland schlecht geht: 74 Prozent der 732 größten Seen in Deutschland, welche EU-berichtspflichtig sind, haben einen ungünstigen Erhaltungszustand. Das bundesweite Netzwerk „Tauchen für den Naturschutz“ wird vom BFA betreut. 

https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/naturschutz/aktivitaeten/deutschland/27234.html

Quelle: Landratsamt Bamberg

 

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